Klasse 2000

Klasse2000 ist ein in Deutschland weit verbreitetes Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Suchtvorbeugung (Primärprävention) und Gewaltprävention in der Grundschule. Dabei geht man von der Annahme aus, dass eine breit angelegte Förderung der Persönlichkeit und der „Lebenskompetenzen“ die beste Vorbeugung der verschiedensten Formen süchtigen Verhaltens ist.

Das Programm beginnt in der 1. Jahrgangsstufe und begleitet die Kinder bis zur 4. Klasse der Grundschule.

Idee und Konzept von Klasse2000 wurden 1991 am Institut für Präventive Pneumologie des Klinikums Nürnberg von einem Expertengremium aus Pädagogen, Medizinern, Psychologen, Ernährungs- und Sportwissenschaftlern entwickelt. Motivation für die Entwicklung des Programms waren die tägliche Konfrontation mit schweren tabakbedingten Erkrankungen in der Klinik für Lungenheilkunde.

Im Schuljahr 1991/92 starteten 234 teilnehmende Klassen. Mittlerweile sind mehr als 420.000 Schülerinnen und Schüler aus mehr als 18.500 Klassen beteiligt.

In der Sonnenhangschule ist Klasse2000 seit 2009 in allen Klassen fester Bestandteil des Sachunterrichts und wurde verbindlich ins Schulprogramm aufgenommen.

Konzept und Ziele

Schon lange ist bekannt: um das gesellschaftliche Problem der Abhängigkeitserkrankungen zu minimieren, ist eine frühzeitige Vorbeugung notwendig! Wirksame Unterrichtsprogramme zur Suchtvorbeugung müssen persönliche Kompetenzen stärken, die die Kinder und Jugendlichen zur Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben unabdingbar brauchen. Durch empirische Studien konnte nachgewiesen werden, dass breit angelegte Programme zur Förderung der „Lebenskompetenzen“ anderen Formen der Suchtvorbeugung gegenüber deutlich überlegen sind. Konsequent setzt Klasse2000 daher auf die Förderung psychischer und sozialer Kompetenzen, die eine Bewältigung des Alltags ohne die „Hilfe“ von Suchtmittelgebrauch oder Gewalt ermöglichen.

Als ein wesentlicher Wirkfaktor schulischer Gesundheitsförderung konnte die kontinuierliche Begleitung der Schüler über einen längeren Zeitraum nachgewiesen werden, was bei Klasse2000 durch die regelmäßige Durchführung der Unterrichtsstunden während der gesamten Grundschulzeit gewährleistet wird.

Ziele:

Förderung der bewussten und akzeptierenden Körperwahrnehmung und Entwicklung einer positiven Einstellung zur Gesundheit. Durch spielerische Aktivität und Entspannungsübungen entdecken die Kinder ihren Körper als zu sich gehörig. Sie lernen wichtige Körperfunktionen, wie z.B. die Atmung, und deren Bedeutung für die Gesundheit kennen. Dadurch entsteht eine durch Wertschätzung und Fürsorglichkeit geprägte und verantwortliche Haltung dem eigenen Körper gegenüber. Der Wunsch, gesund zu bleiben, wird gestärkt.

Stärkung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz. Durch unterschiedliche Spiele und Übungen werden die Kinder angeregt, ihre Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen sowie ihre Meinungen und Interessen in der Beziehung zu den Mitschülern zu vertreten. Gleichzeitig wird die Fähigkeit zum Vertrauen und die Kooperation mit den Mitschülern in Spielen und Übungen gestärkt, in denen es um Problemlösungen geht.

Förderung des kritischen Umgangs mit Genussmitteln und Alltagsdrogen. Hier werden z.B. die irreführenden Methoden der Werbung insbesondere für Zigaretten behandelt. In diesem Zusammenhang sind besonders Übungen zur Fähigkeit, Gruppendruck zu erkennen und normativen Erwartungen Gleichaltriger zu widerstehen von Bedeutung.

Einbeziehung der Eltern. Die soziale Einbindung und das unmittelbare Lebensumfeld spielen neben den in der Person verankerten Kompetenzen eine wichtige Rolle. Klasse2000 bemüht sich vor diesem Hintergrund besonders um eine Einbindung der Eltern. Sie können zu Hause unterstützen, was die Kinder in der Schule lernen und erfahren. Das Programm wird ihnen auf Elternabenden vorgestellt, sie erhalten Elternbriefe zu den Themen der einzelnen Jahrgangsstufen und die Zeitung „klarotext“ mit aktuellen Themen der Gesundheitsförderung.

Durchführung

Das Programm wird in Zusammenarbeit von Schule/Lehrerinnen und Lehrern und Gesundheitsförderern durchgeführt. Die externen Fachkräfte sind meist Fachleute aus den Bereichen Gesundheit und Pädagogik. Sie begleiten eine Klasse in der Regel von der 1. bis zur 4. Jahrgangsstufe und gestalten zwei oder drei Impulsstunden pro Schuljahr. Dafür bringen sie oft noch einmal besonderes Material mit, wie Atem-Trainer, Schwungtuch, Erbsensäckchen, Stethoskope, usw. . Ihr Einsatz führt bei den Schülern erfahrungsgemäß zu einer besonderen Motivations- und Aufmerksamkeitssteigerung.

Neue Themen werden in der Regel von den Gesundheitsförderern eingeführt und in nachfolgenden Einheiten von den Lehrern wiederholt und vertieft.

Als Identifikationsfigur für die Kinder wurde die Puppe KLARO entwickelt, die sie durch das Programm führt und einen Wiedererkennungseffekt gewährleistet.

Finanzierung

Pro Schuljahr werden für die Teilnahme einer Klasse 220,00 Euro benötigt. Der Betrag deckt die Kosten für das Unterrichtsmaterial, die Arbeit der Gesundheitsförderer und die Organisation des Programms. Die Finanzierung erfolgt durch Spenden in Form von Patenschaften für einzelne Schulklassen. Als Paten engagieren sich unter anderem Eltern, Firmen, Institutionen, Krankenkassen, Lions Clubs und Rotary Clubs.

 

Klasse2000 wirkt

Das Klasse2000 – Programm wird ständig wissenschaftlich begleitet und überprüft. Die Ergebnisse belegen die Praxistauglichkeit und Wirksamkeit. Im Vergleich mit Kindern, die nicht an dem Programm teilnehmen, erhielt man folgende Ergebnisse (Studie des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel) :

  • Klasse2000 – Kinder schätzen ihre Möglichkeiten, etwas für ihre Gesundheit tun zu können, höher ein.
  • Das Klassenklima entwickelte sich in Klasse2000 – Klassen positiver, sowohl aus Sicht der Lehrkräfte, als auch aus Sicht der Schüler.
  • Frühere Klasse2000 – Kinder nennen später häufiger die Ernährung als eine konkrete Möglichkeit, gesund zu bleiben.
  • In der Klasse2000 – Gruppe hatte ein sehr signifikant geringerer Prozentsatz der Schüler schon einmal geraucht.
  • Unter den bereits Alkohol konsumierenden Jugendlichen gab es in der Klasse2000 – Gruppe signifikant weniger Jugendliche mit hohem Alkoholkonsum und Trunkenheitserfahrungen.
    (Finanziert wurde die Studie von der AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen)

 

 

Gleichgewichtsprogramm

 

Gleichgewichtsprogramm für die Schule

Die Schulkonferenz der Sonnenhangschule hat beschlossen das Programm “Bildung kommt ins Gleichgewicht – Ein Gleichgewichtsprogramm zur Lernunterstützung” von Dorothea Weigel verbindlich zuführen.

Gründe dafür*:

  • Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Gleichgewicht, dem Hören und dem Sehen des Menschen.
  • Eine Verbindung zwischen Gleichgewichtsverarbeitung, Konzentration und Aufmerksamkeit ist nachweisbar.
  • Die Zahl von Schülern mit motorischer Unruhe, Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Lerninhalten trotz guter Intelligenz nicht folgen zu können, steigt.Darüber hinaus:
  • Durch das Programm wird der Gleichgewichtssinn aller Kinder geschult. Manchen Schülerinnen und Schülern kann es beim Lernen helfen, den anderen schadet es nicht.
  • Das Programm nimmt nicht viel Zeit in Anspruch und kann ohne großen Aufwand realisiert werden. (Ca. eine Minute je Übung. Das macht bei sechs Stunden Unterricht ca. sechs Minuten Bewegungszeit.)
  • Die kurzen, kleinen Übungen stellen eine Ritualisierung des Unterrichtsbeginns dar, die in allen Klassen einheitlich ist. Die Kinder können die neue Unterrichtsstunde ruhig und konzentriert beginnen.

Durchführung

Es gibt in jeder Klasse einen Kalender mit der Darstellung von jeweils fünf verschiedenen Bewegungsübungen, die zu Beginn jeder Unterrichtsstunde von den Schülern an ihren Plätzen ausgeführt werden, für jede Unterrichtsstunde am Tag eine andere. Der Lehrer macht sie zunächst vor und begleitet sie mit einem kleinen Spruch. Sind die Bewegungen und Sprüche den Kindern vertraut, sprechen und bewegen sich Lehrer und Schüler gemeinsam. Die Bewegungsausführung wird nicht korrigiert. Jeder macht sie so gut, er kann, ohne Leistungsdruck. Danach setzen sich die Schüler leise hin und der Unterricht beginnt.

Nach mindestens acht Wochen, je nach Lerngruppe ggf. auch länger, werden die Übungen leicht variiert (Stufe 2). Auch hier zeigt der Kalender den unterschiedlichen Lehrern, die die Klasse unterrichten, welche Übungen aktuell durchgeführt werden sollen. Schüler als Bewegungspaten, die an die Kalenderübungen erinnern und ggf. diese vormachen, sind denkbar. Es gibt insgesamt 5 verschiedene Stufen der Übungen, die nach und nach durchlaufen werden. Die dazugehörenden Sprüche können nach Belieben verändert werden.

 

 

Schulgarten

 

Projektstart Herbst 2016