Förderkonzept

„Jeder junge Mensch hat … ein Recht auf schulische Bildung, Erziehung und individuelle Förderung. …“ (Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen, § 1)
An diesem Auftrag, der Förderung mit Stärkung der Leistungsfähigkeit einschließlich der Entfaltung von Begabungen verbindet, hat sich das pädagogische Handeln zu orientieren.

Allgemeine Grundlagen

So basiert das Förderkonzept der Sonnenhangschule auf drei Grundgedanken:

► Jedes Kind ist als einzigartige Persönlichkeit wichtig und wertvoll.
► Jedes Kind hat unterschiedliche individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten.
► Jedes Kind hat Stärken und Schwächen, in denen es gefordert und gefördert werden muss.

Daraus ergeben sich Grundsätze für die Unterrichtsgestaltung:

Es werden auf unterschiedliche Weise („Tagebücher“, Karteikarten …) Beobachtungen festgehalten, die in Förderplänen resultieren.

Aufgaben werden so angelegt, dass – bei zunehmend selbstgesteuertem Lernen – neben der Lehrerkontrolle auch Partner- und Eigenkontrolle ermöglicht und verlangt wird.

Leistungsstarken Schüler/innen werden quantitativ und qualitativ anspruchsvollere Aufgaben zur Verfügung gestellt und deren Bearbeitung verpflichtend gemacht.

Gegenständlich-praktisches Lernen im Umfeld der Kinder wird ermöglicht.

Schüler/innen sollen Lernstrategien und Lernkompetenz entwickeln.

Regelmäßig wird von standardisierten Testverfahren (Stolperwörter, HSP…) Gebrauch gemacht.

Der Rechtschreibung als übergreifendem Prinzip wird – unabhängig von der ausweislichen Förderung im Rahmen des Faches Deutsch – in allen Fächern ein hoher Stellenwert zuerkannt.

In allen Fächern kann auch auf die Arbeit am PC mit unterschiedlichen Lernprogrammen zurückgegriffen werden (PC-Raum mit 10 Arbeitsplätzen – auch in Partnerarbeit zu nutzen, PC-Ecke im Klassenraum).

Eine Förderung der Sozialkompetenzen in Bezug auf gegenseitige Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Kooperationsfähigkeit, Höflichkeit, Konfliktfähigkeit, Toleranz, Pflicht-bewusstsein… ist Leitlinie im gesamten Schulleben.

Diagnostik in der Schuleingangsphase

Schulfähigkeitsprofil
enge Zusammenarbeit mit den Kindergärten
Beobachtung / Beratung / Besprechung während der Schuleingangsphase durch und mit
Kolleginnen und Schulleitung
ggf. Rücksprache mit außerschulischen Therapieeinrichtungen (Ergotherapeut, Motopäde,
Kinderkrankenhaus …)
Lernstandsdiagnosen, Diagnostikbögen

Förderung in der Eingangsphase

nach einer Eingewöhnungs- und Beobachtungszeit bis zu den Herbstferien
Einteilung von festen Fördergruppen in Deutsch und Mathematik (bis Weihnachten, dann
Überprüfung)
jahrgangsübergreifende Förderung zu festen Zeiten
individuelle Arbeitspläne
„Lesemütter“

Förderung in der Eingangsphase und in den 3. und 4. Klassen:

klasseninterne, -externe und -übergreifende Förderung

a) klassenintern
Wochenplan- und Freiarbeit
Lernen an Stationen
Werkstattunterricht
Arbeit mit Karteien
Lernboxen mit Lernwörtern
Unterschiedliche Aufgabenformen, die eine Binnendifferenzierung ermöglichen
Logik-Rätsel
Knobelaufgaben
Arbeit mit Fördermaterialien (LÜK, Logico …)
Lernstandsüberprüfungen, Parallelarbeiten
Förderpläne, regelmäßig fortgeschrieben und evaluiert, vor allem für lernschwache Kinder
mit besonderem Förderbedürfnis

Schwerpunkte im Bereich Lesen:
Nutzung der Schüler- bzw. Klassen-Bücherei
Gestaltung von eigenen (Bilder-)Büchern
Überprüfung der Sinnerfassung von Lesetexten
sinngestaltende Lesevorträge
Gedichtvorträge
Einstudierung von Rollen für Aufführungen bei Festen und Feiern

b) klassenextern:
Einteilung in feste Fördergruppen für eine bestimmte Zeitdauer mit sich aus dem Unterricht
ergebenden Schwerpunkten
feste Förderstunden für Deutsch und Mathematik
„Förderkärtchen“: Bestellung für Förderstunden je nach sich spontan ergebendem
Förderbedarf

c) klassen-/jahrgangsübergreifend:
vertiefender Unterricht in Parallelgruppen
Teilnahme an Unterrichtsstunden der niedrigeren / höheren Stufe
LRS-Stunden

Häusliche Förderung

Regelmäßige Beratung mit der Elternschaft
frühzeitige Information über fachliche oder pädagogische Probleme („Merkheft“)
enge Zusammenarbeit, feste Absprachen zwischen Eltern und Lehrern
Förderempfehlungen – schriftlich – bei Bedarf auch vor Mitte des zweiten Schuljahres
Vorträge von außerschulischen Referenten in der Schule (LRS-Problematik,
Erziehungsprobleme, Konzentrationsschulung …)

Siegen, im September 2006